Bikealltag/ The Cure – Forest/ crasy Fahrten/ Bilder: gut, dann mal hier den lausigen Rest vom Freitag und von dessen Rückfahrt.
Gewählt wurde tatsächlich die Streckenführung via der Seseke Radroute – Unna alter Bahndamm – Illingen – Welver – Dinger – Vellinghausen und dann eben den Rest am Channel entlang.
Das Ding mit dem Wetter erwähnte ich ja bereits. Und da hat weder das Wetter noch nie zu viel versprochen. Standen zu Anfangs noch die Zeichen auf eher normale Radhose, war die Wahl zur Regenhose doch die bessere. Die hatte ich gewählt, weil ich keinen Bock hatte mich wo irgendwo unter einer Brücke aus der normalen Hose zu pellen und dann in die Regenhose zu schlüpfen.
Die Regenhose sitzt ja auch so ganz gut und da sie ja aus Goretex gefertigt ist, fiebert man auch dadrunter nicht. Zumal das mit dem Fiebern, also schwitzen eh nicht wirklich arg war.
Es war sogar so, daß es mir zu Anfangs etwas frisch war. Jetzt nicht wirklich kalt, aber immer so, als würd´s einem bald kalt.
Das lag aber daran, daß der Wind von hinten gut geschoben hatte und ich so kaum ernsthaft treten mußte. Ohne Aktion vom Menschen entsteht halt auch nur bedingt sowas wie Wärme.
Etwa 20 Minuten nach dem Start sah die Welt noch richtig nett aus, die Wolken schichten sich über einer Bodenwelle.
Doch mit dem Einzug ins nächst gelegen Dorfes lag es schon auf dem Boden, das Nasse von oben. Regenzeuch war also doch eine gute Wahl. Dank aber Rückenwind und passenden Kleidung könnt einem der feine Sprühregen, den man teilweise gar nicht merkte, nix anhaben.
Nach der Ausfahrt aus diesem Dorf fallen die Kilometer nur so dahin. Nur bis zur Auffahrt auf die alte Bahntrasse gen Osten gibt es nach ein zwei Harken zwecks Wegführung ein wenig was von der Seite oder auch mal was von vorne.
Juckt mich aber kaum, da bin ich in den letzten Tag ganz andere Orkane gewöhnt.
Es dunkelt, der Asphalt rollt unter mir weg. Ich mache ordentlich Strecke, so könnte man Deutschland in weiten Stunden durchqueren. Bäume schütze gegen alles was da kommt, nur selten pfeift es mal durch.
Die Blicke in die seitlich gelegen Waldabschnitte oder Wälder wecken Träume.
Kurz vor der ersten Ausfahrt auf dieser Bahntrasse, es geht ab dort für ein paar gruselige Kilometer, gruselig weil über arg mitgenommene und somit wellig-schlaglöcherige Landstraße, bis man dann nochmals aber auch einer nur wenige Kilometer über spiegelglatten Asphalt huschen kann,…
…jetzt hab ich den Faden fast verloren, lege ich die erste Pause ein. Da auf unerklärliche Weise irgendwie meine Handschuhe feucht sind, kommen erstmalig meine eigens für solche Fälle angeschafften Wechselhandschuhe zum Zuge.
An der Wasserpulle wird ein guter Viertelliter raus gezogen, eine Anzahl kleiner Salamiwürstchen fallen in die Kauleiste, dann geht es weiter. Ein wieg was von der gediegenen Landstraße. Die Nacht ist schon eine Meter mehr mein Begleiter. Die schöne Zeit beginnt.
Intuitive Phase
Kurz vor Illingen ist der Traum von dahingleiten aus. Die alte Bahntrasse endet, es gibt noch einen gut brauchbaren Radweg bis ins Dorf. Dann schlag eich mich intuitiv auf den richtigen Weg bis Welver vor, durchquere auch jene Ortschaft intuitiv durch ein Wohngebiet. Auch tagsüber sieht hier schon alle gleich aus, ich folge einfach meiner Nase, die dann auch die lang gezogene Kurve bis an den Waldrand findet.
Wie lange war ich hier nicht mehr? Ich bin erstaunt, daß es so gut klappt.
Dann lande ich im Wald von Welver und muß einfach stehen bleiben. Die wunderbare Erschagnehit der Stille und der Waldstimmung kann ich nicht nach außen tragen. Ich verweile einen Moment.
Die nacht frisst das Licht, das Fahrgerät was mich schon so weit getragen und ertragen hat, leidet unter den Umständen. Wenn ich kein Reflexmaterial am CAADX hätte, würde der Scheinwerferkegel meiner 220 Lumen starken Helmlampe im Dreck-Nichts versinken. Zu sehen wäre wollner das Radlicht. Ich schnuppere die Luft.
Wie es wohl wäre, wenn man sein Zeug mit hätte und sich hier wo einfach bequem machen würde?
Es hilft fast alles nichts, ich habe sowieso schon das Zeitgefühl verloren, sollte also weiter. Es zieht einen doch durch die Nacht (später habe ich dazu ich eine Idee/ böse Falle).
Ab dem Kilometer 48, oder schon vorher fehlt ein Wegschild für die Radroute, ich bin abermals irritiert, fahre erst in die falsche Richtung, habe aber Schin das Kraftwerk mit seinem Licht im Blick. Es hilft mir bei der Orientierung und ich kehre dann doch um und fahre anders Gabelung die andere Strecke.
Diese Wegschildgeschichte hatte ich in der Ecke schon mehr als einmal. Ist aber nicht mein Claim, kann ich mich nicht drum kümmern.
Dann rolle ich durch Eilmsen, auch dort sieht in der Dunkelheit alles wieder anders aus. „Das Kraftwerk“, denke ich und bin dann auf der wirklich bekannten Strecke.
Die Zufahrt durch den Wald ist wie immer von einem Flickenteppich gekrönt. Ein paar mal erwische ich die dicken Dinger. Im stehen fahren ist besser als sich im Sattel die Sattestange ins Kleinhirn katapultieren zu lassen. Dann der Channel.
Unter der Brücke der A2 mache ich es mir gemütlich, packe mein Sitzkissen raus und nehme Platz. Weitere Würstchen verschwinden dorthin wo sie hin gehören, der Kraftverkehr donnert über mich hinweg. Ich bin erstaunt wie warm es dort beim Ausruhen ist. Die Wasserflasche wird abermals gut bemüht, dann entschließe ich mich, die wasserdichten Fäustlinge in die Jackentasche zu stecken und rolle am Channel entlang.
Innerlich kann auch ohne Licht sehen, wie der Schlampes am CAADX haftet. So langer noch nass oder feucht ist, könnte er noch runter tropfen. Dumm ist nur, von unten kommt ständig Nachschub. Aber so lange sich noch alles so bewegt wie soll, ist doch gut.
Ich gondeln nun wieder mehr durch die Gegend, als das ich fahre. Der Wind gibt für meine inzwischen gut gebrauchten Muskeln auch nicht mehr viel her. Aber der Blick auf das Geschwindigkeitsmessinstrument besagt, geht doch ich gut.
Ich erreiche das Dorf, der Großclai ist wieder unter dem Gummi der Reifen. Am Dorfkern ist man gezwungen die Seiten zu wechseln, zwei Wege bieten sich an. Weg eins ist arg zerschossen und nickst mehr meine Wahl.Kürzer ist er ohnehin nicht. Ich schwenke wenig später auf Weg zwei ein und bemerke im Augenwinkel…
…die Aussichtsplattform ist frei gegeben worden. „Turm“, sagt mein Kleinhirnstamm und Schin greif eich wieder die rechte Pedale um meinen Bock mit rauf zu nehmen. Unten stehen lassen will ich es nicht. Ein wenig mehr Volk treibt sich ja doch hier rum.
Oben bemühe ich die Mobilcam, ein paar mehr Aufnahmen werden gemacht.
Leider muß ich aber auch feststellen, daß die Unterführung zu anderen Seite immer nicht nicht fertig ist. Das wäre mal ein echter Mehrgewinn. Die dösige Schleife zu Dorfkern hin und unter er Stoffbrücke (dort wird wohl gedealt) her könnte man sich schenken.
ich versuche noch hier und dort ein weg mehr Windschutz zu ergattern Die Versuche scheitern mal mehr, mal weniger. Die beiden weißen Brücken werden passiert, ich rolle relaxed auf ein schnelles Stück Straße ein.dank Wohngebiet und mehr oder weniger Sackgasse und zusätzlichem Windschutz kann ich die letzten Meters gut runter fallen lassen.
Der Schlüssel gleitet ins Schloss, die Burgpforte öffnet sich, der Wasserschlauch wird nur fürs Schuhwerk und die Regenhose bemüht. Der Rest muß warten aufs echte Wochenende. Die Uhr steht bereits bei halbneun.
Ja und das waren dann die Daten die nach dem Einrollen auf der Burg auf dem Bryton Tacho standen.
Dusche, Wäsche machen und futtern sind vorrangigere als Radpflege (ausnahmsweise). Passt schon. war doch legger diese Fahrt. Im Schnitt was mit 4-5c°, eine wenig was an eineinhalb Stunden Nieselregen, aber was will man mehr an einem Freitagabend.
… übrigens, der Freitagabend wurde dann auch verdammt lang.
Irgendwie war ich noch gut – on – und habe es sogar geschafft nach dem Verzehren der XXL Portion Nudeln a la Carbonara jenen Beitrag fast fertig zu tippen.
Apropos XXL Nudeln und so, auch von der Portion hätten wieder zwei Erwachsene gut satt werden können. Ich hingegen…
…vernahm nur ein seichtes Sättigungsgefühl. Ein zweites alkoholfreies Radler und Chips waren dann auch noch irgendwie wech.
Tags drauf, also am Samstagvormittag wurde nach einer Fahrt zum örtliche Musikmaschinen-Fachmann,was dann ein zumindest kleine eigene Story wäre, das CAADX gründlicher gereinigt. Mal zwei Bilder vom vorher und von nachher.
Schwer zu raten was vorher und was hinterher war, gell? *lach* Ach ja, Caffee gab´s auch, worauf sich aber noch eine weitere Nebenstory ergibt.
Euch noch einen schönen Tag und bleibt bitte gut gesund! 😉