Bikealltag/ The Cure – Forest/ Winterfahrten/ Sport & Alltag/ Bilder: nächste Einstellung im Radalltag.
Mittwoch: ich klettere zwar wie gewohnt aus den warmen Federn, weiß aber auch, das ich mehr als gut Zeit habe.
Den Traum, die Idee das es an diesem Morgen zu einer entspannten aber auch kilomterreichen Jobanfahrt kommen wird, habe ich bereits verworfen.
Bei der üblichen Kombination aus flüssigem Schub und ein wenig Unterlage dazu lasse ich zunächst die Zeit verstreichen.
Ich nutze die Zeit und bereite einen neuen Artikel vor, krame dazu noch Bildmaterial hervor, werde aber auch in meinem sehr bis extrem umfangreichen Google-Album fündig.
Dann kommt er doch dieser Moment. Mit dem Öffnen der Burgpforte kommt es einem zunächst gar nicht mal so kalt vor. Der Blick auf das Thermometer geht nicht unbedingt konform mit dem körperlichen Empfinden. Überhaupt…
…steht da der Zeiger tatsächlich kurz vor -10c°!!! Natürlich weiß ich, daß das Thermometer vor der Burgpforte stets einen deutlich niedrigeren Wert anzeigt, als das im Burggarten.
Eine weitere beruhigende Tatsache ist, so ab -5c° kann man von einer eher trockenen Kälte ausgehen und auch der Wind ist in der Regel kaum vorhanden. Mit diesen Pluspunkten beginnt die Anziehorgie.
Ich greife die Dinge die schon bereit liegen und holen aus der obrigen Kleiderkammer noch was hervor.
Schritt zwei, die Sachen werden der Reihenfolge des Anziehprozesses gestapelt. So wühle ich nicht unnötig rum, kann aber auch nix vergessen.
Bis ich mit zwei Unterhosen, den Knielingen und drei Shirts da stehen, vergehen gefühlte Stunden.
Jetzt noch die Radhose an, die Reflexstulpen über die Fußgelenke und in die neuen Vaude Winterschuhe schlüpfen. Nächster Schritt die Jacke an zu ziehen ist unspektakulär.
Zu guter Letzt kommt die Murmel einpacken. Zuerst die Sturmhaube, dann die andere neue Sturmhaube mit Nasen- & Gesichtsschutz drüber. Hier immer wieder nett, genau diese beiden Teile zurecht zupfen. Nicht das was wo im Auge hängt oder ein Luftschlupfloch ist.
Dann hat man es aber. Gut, die Handschuhe kommen ja erst quasi vor der Abfahrt drüber. Aber die Handgelenkstulpen dürfen schon abgezogen werden. Ja und genauso lange wie man das hier liest, dauert es auch.
Kurz vor dem Start entschließe ich mich direkt zum Kanal hoch zu fahren und mich dann am Südufer entlang gen Westen rollen zu lassen.
Rollen ist dann auch das Thema, denn bei der Kälte, was dann tatsächlich in der Spitze nur -5c° hatte, ist mit fixem fahren nicht viel
Innerlich sträubt sich der Körper fast mit aller Gewalt. Aber er verliert gegen mich! *grins*
Mit aller Macht
Da ist er nun doch wieder, der Winter. Unverholen lacht er einem ins eisige Gesicht und gibt eisklar vor, wer das sagen hat.
Wer sich ihm nicht beugt (oder unpassend gekleidet ist) oder anpasst, wird an ihm veregehen (sich den Allerwertesten abfrieren).
Nur wer die Kleidung, Gerätschaften, im meinem Falle die Spikereifen, und das Wissen um ein Verhalten unter diesen Umständen hat, wird bestehen. Wobei mir da doch ein Zitat einfällt. Und zwar aus Idianer Jones.
„Nur der bußfertige Mann wird bestehen. Nur der bußfertige, der bußfertige. Der Bußfertige kniet!“ Und schwupp, Indy kniet sich hin, und scharfen Sägeblätter rauschen über seinen Kopf hinweg.
Nun, ganz so wild ist es an diesem Morgen nicht. Vor allem nicht so abenteuerlich. Ich rolle also zum Kanal hoch und bleibe schon nach fünf Kilometern erstmalig stehen, um warmes Blut in die Fingerspitzen zu fächern.
Dann geht es weiter, aber ich sehe nicht wie schnell. Meine Augen wollen auch nicht auf den Tacho schauen, auch ihnen ist es zu kalt. *lach*
Kurz nach der Marina in Rünthe fächer ich ein weiters Mal warmes Blut in die Fingerspitzen.

(Januar Album <klick>)
Bis zum Ziel dann nur noch kurz vor der Baustelle der neuen Hafencity Bergkamen. Ab da hab ich auch meinen Turn gefunden, ich bin warm, vielleicht auch einen Tacken zu warm?
Bikeklamotten/ Handschuhe: das war dann auch so ein Tag, wo meine neuen Alpaka Stulpenhandschuhe zum Einsatz kamen.
Ich beginne die Geschwindigkeit seicht zu kontrollieren. Zu schnell würde bedeuten, daß zu viel Schwitztfeuchte entsteht. Auch wenn sie gut raus kann, Membrankleidung sei dank, es könnte zu kühl werden.
Innerlich befinde ich aber, wenn die Nadel wo zwischen 16,5 und knapp was mit 19km/h steht wird das bis zum Ziel passen. Was es dann auch tat.
„Gut das ich keine verlängerte Anfahrt angegangen bin“, denke ich so. Aber das lag ja auch am Wetter. Aber auch jenes entschuldigt sich mit seinen Szenen.

Man(n) kann die Kälte förmlich sehen. Ankommen, frisch machen, umziehen und ab in den zunächst sehr gemächlichen Arbeitsalltag.
Am frühen Abend: …ging es dann auf die Heimfahrt und ich kann mich für einen kurzen fotografischen Moment mit einer Veränderung befassen.

Es war mir schon am Vortag aufgefallen und hatte auch direkt nachgefragt. Die übliche Crew stand ja am Kiosk und wusste bescheid. Die Bäume am Kiosk hatte man abgeholzt!
Das Ausrufezeichen stand dann auch vorgestern Morgen in meinen Augen, doch am Nachmittag klärte sich die Sache auf.
Die Bäume die dort standen hatten ihr Lebenslicht ausgehaucht. Die Ursache dafür war, der zu arg verdichtete Boden.
Die Beruhigung folgt sogleich, es werden neue Bäume gesetzt und dieses Mal das Erdreich dafür entsprechend aufgelockert. Und wie man mir die Info so steckte, fiel es mir auch ein. „Ja klar“, hatten die Bäume in den letzten Jahren doch eigentlich gar keine Blätter mehr getragen.
Weiterfahrt am Südufer mit einer zunächst schnellen Passagen durch die süd-östliche Siedlung von Rünthe…
…nur um dann hier kurz vor dem Burgtor noch einen kleinen Harken zu fahren, um die eine Stunde voll zu machen. Der Tag ist gelaufen, die nächsten beiden werden zumindest vom Arbeitsalltag entspannter. Traurigkeit darüber muß sich nicht einstellen.
Donnerstag: soweit so gut, noch etwas verpeilt hocke ich am Küchenstammplatz, der Espresso doppio ist bereits Geschichte. Draußen wohl noch alles gut, also mal wacker in die tausend Schichten geschlüpft und dann Abfahrt.
…vorher aber noch die Auswahl der Handschuhe umgestellt, denn meine Nasenspitze sagte:“es ist wärmer als gestern.“
Schön…
…ist dann was anderes. Ich rolle also los und bige gerade eben zum Kanal hoch, da beginnt es zu schneien.
Mein erster Gedanke ist, wie werden sich die Continental Contact Spike 240 im Schnee so machen?
Es kommt nicht viel, dafür kontinuierlich. Auf dem Boden bildet sich zwar ein weißes Etwas, in der Masse ist es aber eher wenig, dafür feucht-nass.
„Halt, da war doch was? Ja genau, feucht-nass und Kollege du hast nur die normale Radhose an, nicht die Regenhose.“ Dumm gelaufen. Ein paar Gedanken werden durchgespielt unter einer Kanalbrücke einen entsprechenden Kleidungswechsel an zu gehen.
Man hat ja alles mit, sogar eine Folie für den Boden. Groß genug, bewährt und so könnte man, trockenen Fußes, im wörtlichen Sinne, die Radhose gegen die Regenhose tauschen. Der Gedanke wird dann aber doch verworfen, der Niederschlag hält sich gefühlt in Grenzen. Nur hin und wieder…
…juckt mich dann aber kaum. Auf der Hälfte der Strecke wechsle ich keine Hose. Dann ehr Zähne zusammen beißen (denn so richtig kalt wird es dank der guten Unterwäsche auch in feucht/ nass nicht) und nach der Ankunft die Brockens auf die Heizung legen. Bis zum Schichtende ist dann wieder alles gut.
Weniger gut
Hatte ich erst ganz kürzlich frohlocken lassen, daß es da einen positiven Zusammenhang zwischen Kälte und dem Wind gibt? Scheiß die Wand an.
Ich kurbel mir einen Wolf und scheine zu stehen. Natürlich wird dieser optische Effekt nich vom Schneefall im Lichtkegel begünstigt.
Dann war da noch der Moment, wo der Lichtkegel einfach nur noch mit Schnee voll war.
Zum Glück kenne ich jeden verdammten Kieselstein und kann, auch dem Kriechtempo dank, die Kunstinstallation am Seepark Lünen nicht mit der vollen Breitseite nehmen.
Direkt danach halte ich an und wundere mich, daß ich wieder gut sehen kann. Was so Schnee auf der Linse des Vorderlichtes doch ausmacht und wie gut ist es doch, wenn man jenen hin und wieder ma‘ entfernt.
Was ein Tagesstart. Um die Punkte für den Winterpokal brauch ich mir keine Sorgen machen.
Der Arbeitstag nimmt Fahrt auf und alles ist gut. Die Klamotten sind trocken und werden auf die Seite gelegt. Plan für die Restwoche: heute Rücken & Co. aber drinnen im Dachgeschoss bei der Musikmaschine.
So hab ich dann morgen „frei“ und kann geschmeidig ins Wochenende gleiten. Außerdem könnte ich so mal gucken wie ich den Subteller vom Dual Plattenspieler runter bekomme.
Gesagt, getan
Die Rückfahrt zur Burg war zwar nicht sonderlich schnell, aber das war ja auch nicht das Ziel. Am Preußenhafen werden bereits neue Bäume gesetzt.
Zu Hause angekommen wurde dann routiniert das Tagessoll absolviert und gut war. Beim Plattenspieler ist zwar nix passiert, aber ich habe brauchbare Infos erhalten.
Freitag: mit manierlich 19km/h geht’s ab zum Job, ich wähle eine leicht veränderte Streckenführung. Am frühen Nachmittag…
…geht es trotz bessere Wetter, es ist mit 1c° erstaunlich warm und der Wind kommt auch aus der besseren Richtung, relativ unmotiviert zurück zur Burg. Die Folge ist, ich sammele an zwei Stellen etwas Brennmaterial in Form von gut trockenem Holz/ Ästen und Birkenrinde auf.
Die Fundstellen lachte mich so an und alles wurde an bewährten Stellen am CAADX verstaut.
Ach ja, am Preußenhafen hat man die frischen Bäume eingepflanzt. Ist zwar alles noch nicht fertig, aber dieses Mal lässt man den Bäumen ein wenig mehr Aufmerksamkeit zukommen. Der Boden wurde großzügig ausgehoben und vor allem aufgelockert.

Ist zwar noch nicht alles fertig, aber schaut schon gut aus. Nach der Ankunft auf der Burg wird dem CAADX eine gründlichere Schlauchwäsche gegönnt, das Streusalz ist nicht der Burner und ich verstaue…
Outdoor: …meine Cocoon Ultralight Hängematte in den gestern abgeholte modifizierten kleinen Packsack.
Ich habe von kundiger Hand an einem langen Ende eine Metallöse einsetzten lassen. So kann ein Ende der Hängemattenaufhängung dort raus schauen und man zieht die Hängematte nur noch aus dem Packsack raus.
Dieser Vorteil spiegelt sich dann auch beim Abbau der Hängematte wieder. Der Packsack kann so lange am Baum/ Baumgurt hängen bleiben, man steckt vom anderen Ende kommend einfach die Hängematte rein.
Das Wochenende
Am Wochenende, genauer wohl am Sonntag werd ich wohl mal meine bisherige Continental Contact Spike gegen die noch im Hause befindlichen 45NRTH Xerxes Spike-Faltreifen (30-622) tauschen.
Irgendwie haben sich die ersten Eindrücke das der Reifen doch flotter rollt als die 715g/ pro Reifen vermuten lassen zumindest in dieser Woche nicht ganz s heraus kristallisieren können.
Euch denn noch einen schönen Tag und bleibt bitte gesund! 😉