Bikealltag/ The Cure – Forest/ volle zehntausend Kilometer/ Winterfahrten/ Bike- & Biketouren Bilder: ich erwähnte es ja schon in ein paar Beiträgen vorab, aber nun ist es soweit. Das zur Zeit anstehende Hauptfahrgerät das Cannondale CAADX hat nun die…
50.000 Kilometermarke
…durchfahren. Das ist bei all meinen drei Rädern die ich aktuell so besitze eine absolute Topmarke. Selbst das schon eskalationsmäßig genutzte Volotec, quasi als Vorgängerbike und Einstiegsdroge, hat nach der letzten Nutzung im innerstädtischen Betrieb „nur“ 39.578km aktuell auf dem Buckel.
Eigentlich zum einen ein guter Zeitpunkt um ein wenig zu feiern und zum anderen, sich langsam nach einem neuen Fahrgerät umzuschauen (?).
Grundsätzlich ja gerne, nur so war das nicht geplant. Denn das CAADX wurde ja angeschafft um diversen Problematik wie sie am Volotec aufgetreten sind, also jene die einen Langstreckenfahrbetrieb nicht eben versüßen, aus dem Weg zu gehen.
Nicht außer acht lassen kann man aber, daß es mit dem Weg auf die 50.000km hin, die eine oder andere, nun sagen wir mal, auch manchmal unliebsame technische Aufgabenstellung gab oder gibt. Aber, das Grundgerüst, also der Rahmen hält.
Und auch zu erwähnen ist, auch wenn ich in den letzten Tagen immer wieder das Gefühlt hatte, daß das CAADX nur die Zutrittkarte zu einem neuen Fahrgerät ist, ich habe schlichtweg keinen Platz (mal gesehen von der Kohle) in meiner Fitness-Garage.
Kohle wäre dann auch so das andere Ding, denn gedanklich würde das wohl eher eskalieren. Man hat schon einiges gesehen was natürlich gefällt, dem gegenüber stehen aber durchaus aus dem Alltag herausgefilterte technische Vorgaben.
Und da sei dann gesagt, nicht alles was chic ausschaut und somit reizvoll sein könnte, ist unter dem Strich auch gut in meinen Augen. Also lassen wir diesen Punkt außen vor und verschieben ihn auf unbekannte Zeit nach hinten. Irgendwann…
Zum Bikealltag…
Donnerstag: es ist in den frühen Morgenstunden schon so warm, daß ich die neuen Winterschuhe nicht nutze. Mit einer kleinen Extraschleife kurbel ich am Channel zum Job. Tagsüber zieht die Sonne auf, der Feierabend naht.
Feierabend: was ein Ritt nach dem Schichtende. Bestes Radlerwetter, gut über 10c° und Sonne, aber eine frische Brise und jene noch aus der richtigen Richtung. Damit nett genug, aber auch „kalt“ genug, daß die breite Masse lieber vor der Glotze verweilt.
Denn gestern brauchte ich für die ersten 4m über eine halbe Stunde, soviel war los. Es war quasi alles auf den Beinen was ging. Nicht angeleinte Hunde, nicht angeleinte Kinder, nicht angeleinte Erwachsene und nicht angeleinte E-Radfahrer. *lach*
Aber mit der fortlaufenden der Fahrt wurde es zunehmend frischer. Als ich dann aber so die ersten 14-15km im Rücken hatte, lohnte ein Blick zurück.
Da kam also unweigerlich gut was von hinten angerückt. Meine innere Frage war nur, zieht es eventuell nördlich an mir vorbei, oder war ein Abbruch der eigentlich als verlängerte angedachten Heimfahrt eventuell fällig?
Da es noch trocken war und der Wind so nett schob, ging es doch noch bis durch das nächste Dorfe. Auch wenn es dort schon arg ausschaute und ich mich auch an einer bekannten Stelle mit Regenhose & Co. hätte bewaffnen können, ich verweigerte, spekulierte auf den nördlichen Abzug.
Kaum das Dorf gut im Rücken begann das Schauspiel. Das Thermometer rauschte wie Achterbahn abwärts und ich fand so gerade eben noch Schutz hinter einer Baumreihe.
Regenhose & Co. wurden raus gekramt und so gut wie ging angelegt. Die Beinlinge an zu ziehen mußte ich verschieben, dazu war es einfach schon zu nass um sich wo geschützt hin zu setzten.
Aber da waren ja noch die eine oder andere Hütte die sich dafür besser eigen sollte. Und überhaupt, erst mal wider in Bewegung kommen und so Wärme produzieren. Der Regen schoß also durch, kurze feine Hagelattacken, das alles legte sich dann so gut, daß man gut weiter trampeln konnte.
Ein Foto an der Stelle zu machen hab ich zwar überlegt, mir dann aber doch geklemmt.
Ein paar Kilometer weiter wurde bei eine anderen besseren Windschutz noch ein zusätzliche Radtrikot über das lange Funktionsshirt geschmissen und heiter weiter.
Der große Kampf fand dann gute 4km in gefühlt 40° Schräglage auf einer schmalen Landstraße statt. Gut bekannte Schlaglöcher mit Regen gefüllt und dann doch ein PKW von vorne.
Aber wer da auch immer hinter dem Ruder saß, man hatte wohl Mitleid und hielt tatsächlich an einer Bucht an, ließ mich passieren. Ein kleines Geschenk. Danke!
Das Wetter legte sich wieder, man hatte den Wind wieder im Rücken, jetzt fix ab zu der ins Auge gefassten Hütte. Endlich angekommen sich ein wenig eingerichtet, die kleingeschnittene Abdeckplane auf dem Boden gelegt konnte ich mit trocknen Füßen…
…die Beinlinge anziehen und dann Regenhose, Schuhe und Überzieher wieder drüber. Geniale Sache so ein kleines Stück Plane.
Aber das hatte ich ja schon mal wo dankend im Einsatz. Mit ein paar weiteren Kurbelumdrehungen gab es noch sehr schöne Blicke auf das Wetter. Genießen und einfangen.
Hat sich dann doch gelohnt. Gut mehr als zwei Stunden und 48km weiter brauch ich morgen nur noch 29km machen um mit diesem Rad die 50.000km voll zu machen.
Freitag: es könnte sehr frisch draußen sein, doch mit den ersten Schlücken Schubgetränk denkt man über sowas noch nicht nach.
Um die 50.000km voll zu machen, fehlen ja nur läppische 29km. So hab ich das gerne, ein passables Futter und gut ist.
Tatsächlich hatte ich sogar Überlegungen angestrebt, jene fehlenden Kilometer schon am Morgen abzuspulen. Gescheitert ist es dann an keiner relativ punktgenauen Streckenlänge und das man des morgens eine leichte entspannte Trägheit verspürte.
Draußen war es, so beim Kontrollgang vor die Burgpforte angenehm kühl. Die neuen Winterschuhe waren damit wohl der Overkill und griff zu einer Kombination aus regulären Radschuhen mit besseren Überziehern. Damit die Kette nicht ganz so mitleidig dreinschauen mußte, bekam sie eine Brise Kettendeo. Abfahrt.
Das mit der Schuhkombi passte gut, nur gegen Ende, also knapp einer Stunde, waren die Zehen nur leicht frisch.
Bei 0c° auf der offenen Strecke, ich räume gerade noch ein paar wenige Sturmäste bei Seite, konnte ich dann diesen Ausblick aufschnappen.
Sternenklarer Himmel und dann Sonnenaufgang, was will man mehr?
Ich wüsste schon was. Zeit in ausreichender Menge, etwa 8-10c° und dann eine Radrunde in den Sonnenaufgang hinein. Mal schauen, demnächst…
Am Vormittag zieht noch etwas mehr Wetter übers Land, der Fokus liegt auf dem Zeitfenster nach dem Schichtende. *freu*
Vielleicht eine entspannte Heimfahrt? Hat man ja schon länger nicht mehr gemacht. *lach*
Bikedefekte: als ich so zwischendurch mal Hand an‘ s CAADX lege um zumindest den gröbsten Dreck, der inzwischen trocken ist, runter zu reiben, erblicke ich…
Die erst am 04.02.2022 montierten Topeak Klettverschlüsse am Midlaoder fangen schon wieder an sich zu rollen!
Ich meine das ist jetzt kein echter relevanter Nutzungszeitraum wo man sagen könnte, ist halt Verschleiß. Mal sehen was ich mache oder wie?
Zum Feierabend hin zunächst sonnig, dann schob sich aber erneut eine Regenfront ins Land.
Und so entschließe ich wohl auch der inneren Intuition folgend, es dieses mal nicht drauf ankommen zu lassen. Das Wolkenbild kommt mir bekannt vor, auch wenn es nicht ganz so fettdunkelblau wie am Vortag ausschaut. Aber es zieht wider von Norden rein. Und mit dieser Richtung ist es eh schon frisch genug, um genau zu sein gerade mal 2c° und da braucht es keine langen Regenfahrten.
Zumal es mit den Kilometern vom Vortag auch nicht nötig ist. Spielerei so zu sagen.
Das gute mit dieser Art an Wetter ist aber auch, die Wegstrecken sind frei. Also rollt es sich gut, auch ohne Regenhose. Und ja ich schaffe es tatsächlich fast trocken bis zur Ökostation in Rünthe.
Ich komme unter einer Art offenen Schuppen zu stehen, der mir als Unterstand wohl bekannt ist. Ich stehe im trockenen und drehe eine kurze Filmesquenz, lasse dabei eine alte Erinnerung passieren.
Der Regen zieht durch, meine Hose ist klamm, aber es ist noch alles gut. Damit der Tag sein Ende bekommt, breche ich wieder auf. Einen Besuch am Lieblingsaussichtsturm spare ich mir auch. Der Ausblick auf die Fahrt lohnt wieder.
Das Tagesziel ist erreicht und tatsächlich gönne ich dem treuen Gefährt eine umfangreichere Schönheitskur.
Ein wenig Seelenpflege ist auch mit dabei. Natürlich vergesse ich die Kettenlängung zu messen.
Werd ich aber nachholen. Mit dem Betreten der Burg verfalle ich auf ein weiteres Mal in die Routine. Kleidung abgelegen und zum Teil zum lüften/ trocknen ablegen, Waschmaschine füttern und anschmeißen, dann sich mit frischer Wäsche bewaffnet ins Bad begeben. Auch hier ist die große wöchentliche Pflegeienheit angesagt.
Ja war doch gut, daß ich gestern mich motivieren, oder war doch eher ein Überreden, konnte nicht vor der Regenfront den Einknicker zu machen, sondern in Regenhose & Co. den leidigen Rest einzuspielen.
Heute hätte ich dazu wohl kaum den, man verzeihe mir diesen Ausdruck, Arsch hoch bekommen. Mit diesen letzten Zeilen verabschiede ich mich ins Wochenende und spekuliere tatsächlich auf einen intensiveren Frühlingsanfang. Da soll ja was kommen über das Wochenende. Man lässt sich überraschen.
Macht das Beste aus dem Tag und bleibt bitte gesund! 😉