Bikealltag/ The Cure – Forest/ Winterfahrten/ Biketouren/ Channel Challenge/ Bike- & Biketouren Bilder: …die Zeit rückt auf dem Strahl etwas zügiger gen Jahresende, der Winter hat tatsächlich erneut Einzug gehalten.
In den letzten Tagen war ja nicht ganz so viel im Thema Radfahren passiert und so kann man ja mal ein wenig ausrücken um entspannt, die Betonung liegt auf entspannt, jene Strecke an zu gehen, die inzwischen schon fast historisch ist
Die oder eine Channel Challenge ist nichts weiter als einfach nur stumpf sich am Datteln-Hamm-Kanal mit dem Rad zunächst in die eine Richtung fallen zu lassen, dann kehr um zu machen, den ganzen Weg zurück, wenn’s passt über die Startlinie hinaus um ans andere Ende zu kommen.
So also der grobe Plan, wobei es für heute vorzugsweise zunächst in Richtung Kanalmündung gehen wird.
Dabei werd ich mir ab Waldtrop den Wechsel der Uferseite sparen, bis zur Hafentreppe fahren, dort das treue Gefährt drüber lupfen um dann am Ende des Südufers die erste der längere Etappe ab zu schließen.
Kurz vor 10:00Uhr
Sachen sind zum Teil vorbereitet…
…sich nun ankleiden und dann mal los. Hauptaugenmerk lag beim Packen auf dem Trinkwasser, daß es gut eingepackt sich nicht zu schnell in Wassereis verabschiedet. Ansonsten ein paar kraftspendende Geschichten wie Riege und Banane. Die Daunejacke aber auch ein zusätzlichen Radtrikot verschwanden auch im Gepäck. Man kann ja nie wissen.
Bikedefekte/ Bike & Pack: zu meinem Erstaunen stellte ich kurz nach der ersten Ampel fest, daß meine Topeak Barloader-Tasche offensichtlich einen Defekt hat.
Die Verklebung/ Verschweißung der Halterung hat sich gelöst. Müßte ich jetzt mal schauen von wann die ist und ob man da was via dem Verkauf oder Topeak regeln könnte? Egal, heiter weiter.
Bis zum Preußenhafen war klar, große Bäume werd ich heute nicht ausreißen. Nach sechs Tagen ohne Radfahren war da nicht ganz so die Power abrufbar.
War mir aber auch egal, den im Vordergrund stand als erstes einfach nur fahren, als zweites mal gucken ob man den ganzen Channel an einem Tag schafft, sind ja immerhin nur 100km+ und at last, bloß nicht zu schnell, damit nicht ins schwitzen kommt.
Schwitzen und Kälte sind nicht die beste Kombination. Man muß zu viel trinken und schwitzfeuchte Kleidung kann da arg kühl werden. Und so brauchte ich bis zum Preußenhafen auch fast eine gute Stunde.
Weiter am Kanal entlang stellte ich erfreut fest, an der Baustelle wo wir ja auch schon letztens durch sind, hat sich wieder gut was getan.
Natürlich noch nicht durchgängig, aber immerhin. Der Hafen in Waltrop wurde erreicht…
…wo dann natürlich eine weiter kurze Trinkpause eingelegt wurde. Überhaupt, Pausen hab ich heute sehr viel gemacht. Ab da stand ich gefühlt recht fix an der Kanalmündung.
Da ich ja nun auf der falschen Uferseite stand, konnte ich nicht das übliche Beweisfoto schießen.
Ein Ortskundiger konnte mir aber genau sagen und zeigen, was es mit der Baustelle auf sich hat. Es ist wohl nur ein sehr kurzes Stück und zwar genau zwischen dem Hafen Datteln und den ersten Metern auf dem Dortmund-Ems-Kanal.
An der Kanalmündung wurde dann auch mal eine kurz-längere Pause eingelegt. Gut was trinken und ein weiterer Riegel wurden bemüht.
Wieder am Preußenhafen angekommen wurde sich frisch gemacht, ja auch wenn die fünf Sterne Bräterbude geöffnet hatte, so im stehen oder wo sitzend war mir nicht nach dem üblichen drei Ruhrpottköstlichkeiten.
Der nächste Riegel mit einem hohen Fruchtanteil, wird im Gehen gefuttert. Mal die Füße vertreten aber vor allem, durch die Kälte ließ der Riegel sich nur unwillig abbeißen geschweige denn kauen.
Und dann kam der Moment wovor ich mich ein wenig gefürchtet hatte.
Da muß man(n) dann also an jener Zufahrt vorbei, die einen zum Kanal gebracht hat. Keine zwei Kilometer weiter die Aussicht auf eine heiße Dusche war schon mega verlockend. Die Kälte zieht einem ja gut den Saft aus den Knochen und auch die Sitzposition war nach sechs inaktiven Tagen nicht mehr so wirklich meins. Oder, es tauchen plötzlich wie aus dem Nichts tausend Gründe auf, warum man jetzt einfach „aussteigen“ sollte.
Aber das konnte nicht sein, die Zähne zusammen beißen und wenigstens bis zum Dorfkern vorstoßen.
Vielleicht Schaft man es dann ja auch ich bis zur Schleuse in Werries? „Weiter rollen lassen, einfach weiter rollen lassen“, so meine Gedanken. Die Beine wurden bleiern, die Sitzposition zog sich zu, je mehr man den Ausstiegspunkt hinter sich ließ. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit erwischte ich mich mit einer kurzen Pause. Dann kam aber eine interessante Pause.
Hatte ich bei einer der letzten Ausfahrt an dieser Stelle schon sehr merkwürdigen Erdarbeiten beobachtet und natürlich schon so eine Vermutung, wurde sie jetzt bestätigt. Ich denke, es wird sich um einen Art Aussichtshügel handeln, oder eventuell soll es doch an eine aber nicht mehr vorhandene Burg Nienbrügge erinnern.
Auf den weiteren Streckenkilometern zog mich der fast durchgängige Asphalt nach vorne. Auch meinte ich, daß der Wind ein wenig schieben würde. Freude kam auf…
Die Schleuse in Werries wurde erreicht, aber bis dahin noch vorher unter einer großen Brücke ein zusätzliches Radtrikot unter die Jacke gepackt. Vier Schichten inklusive Jacke hatte ich nun an. Frisch wurd´s.
Natürlich spielte das Gedanken Karussell erneut los. Es lief zwar sehr gut bis hierhin, also im letzten Abschnitt, aber doch noch bis zum Ende fahren? Rein vom Gefühl her ja, denn dann müßte man ja nur noch zurück und hätte das Ding gerockt.
Anders gedacht, so kurz vorm Ziel, also dem Kanalende kann man nicht einfach umdrehen und sich auf den Weg in die heiße Dusche machen. Das ist man sich schon schuldig. *lach* Und es lief dann auch noch gut.
Nach 04:41 Stunden stand ich nun am Kanalende und konnte mich noch ein letztes Mal stärken. Ein Riegel und ein guter Schluck vom heißen Pfefferminztee, dabei immer gehend um locker zu werden und um warm zu bleiben.
Ein leiser Gedanken fiel dem Wind zu. „Hoffentlich würde er jetzt nicht die Heimfahrt von vorne her versüßen.“ Aber dem war nicht so.
Mit zwei weiteren Kurzstops ging es dann ab zur Burg. Die Sitzposition arbeitet nun schon recht gut an Nacken und Schultern, die Übung ist halt nicht da. Also mal lieber anhalten, alles hängen lassen und Lockerheit für den nächsten Abschnitt gewinnen.
Und so kam ich dann auch an. Die Brockens wurden ausgeladen, eine Schicht nach der anderen abgelegt und mit den üblichen Handgriffen auch schon das eine oder andere verräumt. Ein Glas Milch mit Sahne gepimpt machte den ersten Energieschub frei.
Nach einer langen und heißen und sehr schönen Dusche lief die Waschmaschine, so konnte ich mich in Ruhe dem Abendbrot widmen. Italienische Fusselini von meiner Vom gespendet wurden gekocht, dann mit einer Käse-Sahnesoße, Tomate, Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum abgewürzt. Bauch voll, alles gut.
Alt werd ich heute nicht und das wird nicht am nicht getrunkenen Mittagskaffee oder Espresso liegen.
Ansonsten falls jemand Interesse an den Daten hat, ich hab diese Fahrt wie alle anderen auch auf Strava <klick> aufgespielt. Wer also mag schaut da einfach rein.
Euch noch einen netten Sonntag und bleibt bitte schön gesund! 😉