Bikealltag/ Stahl Renner/ Singlespeed 54-15/ Bike- & Biketouren Bilder/ Hitzefahrten +20c°/ Biketouren/ Sattel-Fest Hamm-Soest-Hamm:sagen wir ma‘ so, einen Sonntag ganz irgendwie vergammeln zu lassen, wäre doch zu schade.
Da am heutige Sonntag auch offiziell das Sattel-Fest Soest-Hamm statt fand, wollte ich zumindest mal gucken, was da so los ist. Mitfahren war dabei aber keine echte Option für mich.
Das hatte ich seinerzeit einmal gemacht und mußte dabei feststellen, daß das eher nix für mich ist. Nicht das es schlecht ist, oder was an der Organisation hapert, nein es ist einfach zu viel los. Und das bedeutet dann auch oft, daß man an den Ortsdurchfahrten im Stau steht.
Denn irgendwer oder irgendwelche Gruppen wollen sich der Verkostung widmen, bleiben dabei aber mitten auf der Strecke stehen. Man könnte ja einfach an die Seite fahren und den restlichen Tross zumindest radfahrend passieren lassen.
Das eher ambitionierte Radrennsportler dort teilnehmen, kann ich wohl eher ausschließen. Als ich seinerzeit mitgefahren bin, gab es da so eine Gruppe. Aber außer das sie ganz übel aufgefallen sind, ich habe nur auf den Moment gewartet, das es dort Schellen für die gegeben hätte, sind sie auch selbst kaum vorwärts gekommen. Soviel also dazu.
Aber wie das eben so ist, mein etwas radkrankes Gehirn kramte eine Strecke heraus, die zunächst mal bis zum wohlbekannten Drensteinfurt führen würde und dann könnte man ja ab dort wieder ins Dorf rollen um sich dann das Treiben ein wenig anschauen.
Ebenso kramte mein Hirn den Stahl Renner raus, beschloss ebenso die Hängematte und das Espresso set-to-go mal einzupacken.
So könnte man unabhängig sich wo nett am Channel oder im Kurpark entspannt ausruhen und ein Espresso wäre auch drin. Alternativ käme selbstverständlich auch ein Besuch der Kaffeemanufaktur Pohl’s Mühle in Frage.
Genug Optionen, also mal raus und das Fahrgerät startklar gemacht. Dabei wurden eine gute Anzahl an Wasserflaschen am Stahl Renner deponiert. Die bereits anstehenden über 25c° rieten dringlichst dazu.
Abfahrt, ab zum Channel und über die beiden weißen Brücken rüber um nach dem einen oder anderen Streckenmeter vor einer gleißend, hellgelben Szenerie aus münsterländer Feldern übers Land zu rollen. Drensteinfurt ich komme.
Fahrt über das heiße Land
So während der Fahrt ging es eigentlich. Zwar brachte ich den ganz großen Schub auf, aber es rollte manierlich. Einzig der Wind pisakte hin und wieder und ließ das Tempo auch mal unter die 20km/h Marke fallen. Aber wer hatte es schon eilig? Ich bestimmt nicht!
Und überhaupt, das Ortsschild Drensteinfurt wurde wie üblich in unter einer Stunde hinter sich gelassen.
Groß ins Dorf bin ich aber nicht gefahren, sondern bin direkt am Schwimmbad rechts rein um wenige Minuten später den Ort wieder zu verlassen.
Leider *hüstel* hatte mein Navihirn noch eine weitere Strecke raus gekramt. „Da war doch noch diese neue Pausenhütte und da führte doch ein sehr gut aus schauender Radweg in Richtung Ahlen. Den könnte man doch mal testen?“
So in etwa war das dann. Doch bis es zu dieser Erstbefahrungen kam, lockten ein paar nette Baumstämme in Schattenlage und mit dem Wind aus Westen kommend zu einer ersten Verschnaufpause ein.
Ach watt war datt schön! Mit der Wasserpulle wurde ordentlich Nass in die Kehle gegossen und das Gefäß gleich mit dem Nachschub neu befüllt.
Ganz ehrlich, ich mußte mich schon ein wenig mehr in den Hintern treten wieder in‘ e Schuhe zu kommen.
Dummerweise war dann nach der Ortsdurchfahrt von Waldstedde da noch so eine Bank mit Tisch. Gleiche Lage, genauso viel Schatten und auch dort die Brise. Diesem Luxusangebot konnte man nicht wiederstehen.
Es war dann aber wohl mehr die mehr als gute Wärme die mich zu dieser weiter Pause einlud.
Aber das mitgeführte Fladenbrot mundete auch und brachte wohl auch wieder ein wenig Schub. Zum Glück war es bis Ahlen irgendwas nur mit 7km. Also eine überschaubare Distanz, daß würde ich auf jeden Fall rocken.
Und sich ein weiteres Mal in den Hintern getreten und los. Tatsächlich hatte ich dann bis Ahlen auch noch den Wind im Rücken und so rollte es extrem prächtig, aber vor allem mühelos.
Am Ortseingang zückte ich dann das Motorola und schmieß die digitale Karte an. Wohin es geradeaus und dann am Kreisverkehr recht, links oder weiter gerade aus gehen würde, wusste ich. Mein Interesse lag darauf eventuell an der westlichen Flanke von Ahlen entlang nach Süden zu kommen.
Leider stellten aber das schnelle Studium nicht meine Ansprüche zufrieden. Natürlich hätte ich einfach mal testen können, sich ins „Land fallen lassen“ und dann mal gucken wo man raus kommt. Aber bei dieser argen Wärme war die Motivation auf navigatorische Spielerei nicht ganz so heftig.
Man hatte ja auch noch ein Ziel, eine Belohnung mußte sein. Ja bei dem Wetter ging das gar nicht ohne.
Und so entschied ich doch gerade aus zu fahren um dort dann auf die quer verlaufende Strecke zu kommen die man kennt. Das wurde dann auch so gemacht.
Sein kleines eigenes Rennen
Wie ich dann so auf der Bahntrasse Werseradroute bin sehe ich einen recht fixen und sehr ambitionierten Radler vor mir. Was mich ein wenig wunderte, er schiebt nicht nur sein Rad gut nach vorne, was mich auf einen E-Schub schließen ließ, nein er hatte langärmlige und langbeinige schwarze Radfahrsachen an.
Und außerdem on top und das im sprichwörtlich Sinne, sein Helm war mit einer dieser quitschgelben Regenhauben überzogen.
Meine Frage war nur:“schwitzt der Typ nicht wie irre?“
Ich hab mich dann Stück für Stück ran gearbeitet. Aber erst kurz bevor er rechts ab bog, hatte ich nochmals einen guten Lauf wo ich bis auf nahe Sichtweite heran kam.
Tatsächlich war er so gekleidet wie ich ihn entdeckte, aber scheinbar hatte er kein E-Bike. Zwei Punkte zum wundern. Bei dem Tempo aus Körper-Kraft getreten mußte er doch auslaufen. Egal…
…hab dann langsamer gehen lassen und in einem schattigen Abschnitt meine Idee in Person kontaktiert. Da ergab sich dann was, man hatte ein fast finales Ziel.
Also ab zum Kurpark um dort wenigstens mal das Treiben in Augenschein zu nehmen.
„Da sind sie“, dachte ich als ich dann in Reichweite zum Startpunkt des Events kam. Ich war aber positiv überrascht. Man fuhr sehr diszipliniert, machte Platz wenn man als Gegenverkehr gesehen wurde. Also ich hatte zumindest keine Träumer die auf mich zukamen.
Am Kurpark war natürlich gut was los. Eine Allmacht an Fahrräder parkte auf extra abgesperrten Flächen, überall sah man Leute in Radkleidung oder mit Helm, Jung und Alt war versammelt und stöberte über das Areal.
Für mich gab es soweit nicht wirklich was Neues. An einem Infostand griff ich eine wohl gut brauchbare Karte mit einem für mich noch zum großen Teil unbekannten Gebiet ab.
Am Würstchenstand war zu viel los, so ein kleiner zusätzlicher Bratprengel wäre jetzt was gewesen. Also gleich wieder an der anderen Seite raus, aufgesessen und ein wenig kreuz und quer zur…
Idee
…geradelt. Ich hatte meine Älteste bangeschrieben wie‘ s mit einem Eis aussehen würde? An der Ecke zu ihrer Straße hat der örtliche Eisbudenkönig eine Fiale, warum also nicht? Die klare Ansage war aber:“schön draußen im Schatten!“
Klar, bei dem Wetter. So richtig große Hoffnung hatte ich zwar nicht einen angedachten Außenplatz zu bekommen…
…war dann aber um so mehr überrascht, daß ich sogar zwischen drei Plätzen wählen konnte.
Herz, was willst du mehr! Genau genommen, eine schöööne eiskalte Coke. Und die lief dann auch ganz relaxed an der Gurgel vorbei. Die älteste Tochter kam, zwei leckere Eis wurden bestellt und dann genüsslich verzehrt.
Aber auch irgendwann war diese Zeit rum und für mich stand die finale Heimfahrt an. Ein schöne Dusche, eventuell schon was an Futter, aber vor allem Flüssigkeit zu nachfüllen der Körperzellen waren das so Plan. Zurück ging es nur über kannte Wege, Variationen sind da eh nicht mehr drin. Da ist schlichtweg alles bekannt. Doch bevor ich dann ein letztes Mal über den Kanal gefahren bin, mußte noch ein kleines Extra sein.
Outdoor: und wie ich dann so über die erste weiße Brücke über den Lippe-Kanal bin, schaue ich wieder auf die Brückenfundamente mit den beiden fetten Betonsäulen.
Auch wenn ich bis dato die Hängematte im Gepäck gelassen hatte, jetzt mußte sie dran glauben. Passen würde es allemal und ein wenig Zeit hatte ich noch abzwacken können.
Die Lage ist und war auch gar nicht mal so schlecht. Schön überschattet, den Wind wieder seicht kühlend und die Aussicht war auch nicht die schlechteste.
Aber bis auf ein kurzes Probeliegen wurde da nix gemacht. Die Burg mit ihren Annehmlichkeiten lockte doch zu sehr. Also wieder alles einpacken und auf die Burg rollen.
Auspacken, duschen und ein wenig Wäsche machen. Die Hängematte kam auf die Gartenposition und wurde dann auch gut genutzt.
Nach 3:15 Fahrzeit und dabei knapp 67km abgespult war so eine Ruheposition samt Getränken wohlverdient. Und das war dann der Sonntag.
Euch einen guten Wochenanfang samt einem schönen Tag und auf das Ihr gesund bleiben möget! 😉