Verdammt…

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Bikealltag: unschöne Sache die da passiert ist.

Da fährt man schon mal ganz gesittet mit der Blechkiste zum Kob, läuft einem ein Reh vor‘ s Auto!

Fahr ich also so in Richtung westen und kurz vor der Auffahrt zur BAB (wo ich aber gerade aus fahren wollte) kommt das arme Tier von rechts. Da hast du keine Chance. Vorher sehen? Wohl kaum. Selbst mit meiner entspannten Fahrweise nahm ich das Tier erst einen Bruchteil vor der unausweichlichen Kollision wahr.

Es knallte nur kurz und ich dachte bloß:“oh shit! Jetzt nur nicht das Lenkrad verreißen.“ Das hab ich dann auch gar nicht machen können, so schnell ging das.

Bin dann einfach geradeaus über die Ampel und dann rechts, mit Warnblinklicht, auf den Standstreifen.

Dort wurde erstmal kurz Luft geholt und die Warnweste rausgefingert. Die hab ich dann draußen über gezogen. Ganz schön mistig diese Dinger. Wehte im Wind rum, man kommt kaum in den zweiten Arm rein und das zumachen der beiden Klettstreifen ist auch so eine Sache. Nachdem ich diese Übungen gemeistert hatte, gab’s einen Rundlauf um‘ s Auto. Soweit nix dran. Die vordere Kunststoff-Stoßstangenvergleidung war etwas raus, konnte ich direkt wieder in die dafür vorgesehene Position bringen.

Dann ab zum Opfer. Lauf mal so die paar Meter gegen die PKW-Lichter bei Dunkelheit und feuchter Straße. Nicht schön.

Die Fußgängerampelanlage war zwar ein Segen, aber auch voller Grünwuchs.

Nach meiner Grünphase war ich dann beim Tier. Daß hockte auf allen vieren zum Glück noch am Randstreifen. Ich schaut es aus sicherer Entfernung an und versuchte im beruhigend zu zusprechen. Offensichtlich, also bei magerem Licht, war nichts zu sehen. Nur der schnelle Atem.

Nächster Griff zum Mobil, aber mit Blickrichtung in die kommende Fahrspur. So würde man die Warnweste gut sehen, was dann auch der Fall war. Natürlich stand ich auch noch einen guten Meter vom äußeren Ende des Randstreifen weg. Der Freund & Helfer kontaktiert, Name, Standort und Fahrtrichtung sowie den Grund deutlich mitgeteilt. Die Nachfrage der Daten dann bestätigt und erleichtert die Zusage entgegen genommen, das die Kollegen quasi schon da sind.

Hin und wieder blinzelte ich zum Reh rüber. Das blieb aber schön fein sitzen. Nicht der schlechteste Plan bei der aktuellen frühmorgendlichen Verkehrslage.

Ich war da echt froh das es sitzen blieb. Denn was hätte ich machen sollen bei dem Verkehr? Aber zum Glück war die Situation auch für die anderen Verkehrsteilnehmern offensichtlich. Man fuhr sehr gesittet im weiten Bogen in die Zufahrt.

Dann der Moment der Erleichterung. Der Freund & Helfer war tatsächlich sehr fix da. Danke an der Stelle.

Man erkundete sich nach meinem Wohlergehen, ich bestätigte jenes soweit als positiv. Dann wo das Fahrzeug steht, was ich dann durch einen Fingerzeig deuten konnte.

Er wolle sich das Tier anschauen und käme dann zum Fahrzeug.“ Und so wurde das dann auch gemacht.

Ein paar Minuten später stand der gute Mann also bei mir und wir schauten nochmals nach dem Wagen. Da aber auch er nichts finden konnte, wurde keine Unfallanzeige geschrieben.

Wieder tief Luft holen, ins Auto steigen und dann noch eine Stufe mehr gesittet zum Job fahren.

Natürlich wurde ich schon nach der letzten Dorfausfahrt wieder mit überhöter Geschwindigkeit und im Überholverbot überholt. Da denkt man sich so seinen Teil.

Zumal ich weiß, da ist genug Grün und wohl auch Wild.

Ich hoffe nur, daß dem armen Tier wirklich nichts passiert ist.

3 Antworten to “Verdammt…”

  1. Linsenfutter Says:

    Wenn so ein scheues Fluchttier sitzen bleibt, hat das Gründe. Nach einem Bruch wird es dann vom Förster erlöst.

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