Es war und es hätte sein sollen…/ 59.671km/ 15.05.2023

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Bikealltag/ The Cure – Forest/ Bike & Pack/ Urlaub/ Biketouren/ Bike- & Biketouren Bilder: das Motto des gestrigen Tages war dann in etwa so. Da hat man den Vormittag so irgendwie verbracht und gönnt sich noch einen Kleinen in der Hängematte liegend…

(<Klick> zum Maialbum)

…fängt der Kopf an zu arbeiten. Mal ein wenig Kartenmaterial abgesteckt für eine Radrunde mit einer gewissen Neigung was das Gepäck anginge, im Hinterstübchen schon eine Übernachtungs-Location, dann aber zum Glück noch mal das anstehende Wettergeschehen begutachtet.

Viele Gedanken machen eben viele Buchstaben die zu Worten und dann zu Sätzen werden.

Blöde Sache in circa einer Stunde steigt die Regenwahrscheinlichkeit auf lang über 50%. Da dies in den letzten Tagen recht zuverlässig war, mal fix die gleiche Geschichte für den morgigen Tag gecheckt. Uff, da sieht‘ s deutlich vorteilhafter aus. Nun gut, kann man nix machen, dann muß man halt diese beiden Tage um switchen.

So wurde noch was in der Hängematte gechillt, und wie ich so schreibe drehte der Kopf weiter…

…man könnte ja, nur so rein „resoterisch“, wenn gegen Abend das Wetter besser wäre entweder zu Fuß sich wo im Wald verpissen…

…oder die Radrunde andersrum fahren, dabei dann die Übernachtungs-Location als erstes anfahren. Morgen früh dann ab dort weiter, eben die Radrunde. Man hat ja Urlaub.

Aber es kam ganz anders. Denn nur Minuten später drehte der Wettergott alle Vorhersagen wieder auf Null und damit war dann ein Startpunkt für das Vorhaben X gesetzt.

Erfahrungen sammeln

Ich rolle diesen Teil mal vorab ab, auch wenn er im Verlauf der Fahrt noch so die eine oder andere Erkenntnis brachte. Damit das Vorhaben X des Tages auch gelingen könnte, waren mal wieder ein paar mehr Handgriffe nötig.

Schlafsack und der kleine Packbeutel mit der Zahnbürste/ Zahnpaste wurden mittels eines kleine Knoten zur Einheit verbunden. Suchen wo ist was für demnächst? Fehlanzeige.

Trotz das ich jetzt nur die Isomatte anstatt des Underquillt als Wärmequelle in der Hängematte für unten drunter genommen hatte, war der Packsack genauso voll. Um ehrlich zu sein, das erstaunet mich dann doch.
Einziger Vorteil sollte bei dieser Kombination sein. Sollten mal keine Bäume vorhanden sein, könnte man problemlos auf der Isomatte auf dem Boden schlafen.

Damit jetzt aber wieder die Packrolle an den Lenker passte, wurde das Cockpit umgebaut.

Mein Vorderlicht wanderte auf die rechte und der Wahoo Tacho links rüber. Leider alles zu eng und so wie ich erst auf der Fahrt feststellte, so kann man gar nicht die Druckschalter vom Wahoo bedienen (wurde dann am Folgetag natürlich erneut umgebaut).

Punkt Nummer drei wurde auf der Fahrt festgestellt. Trotz das ich die Packrolle maximal komprimiert hatte, sie stieß irgendwie blöde an den großen Schalthebel, mit dem man von einem kleinen-schnellen Gang wieder in einen großen-leichten Gang schalten müßte.

Das passiert natürlich nur, wenn man eine(n) Steigung/ Berg hoch muß. Ist dann besonders spaßig. *rümpf die Nase*

Überhaupt war mir das CAADX immer noch zu prall beladen…

…was dann bei mir innerlich die Frage aufwirft, was zum Henker mache ich anders als all die anderen Bikepacker?! *lach* Schwamm drüber…

Abfahrt auf die Teststrecke…

…zum Emscherquellhof. Da hatte ich tatsächlich doch die Tage mal Google Maps was zaubern lassen. Also einfach Startort und Zielort eingeben und geschaut was da raus kam. Erstaunlich was da für eine Route gelegt wurde.
Aber ich hab das dann doch nicht so gefahren, sondern mir fiel eine noch bessere Strecke ein.

Und zwar nutze ich dabei mehr oder weniger meinen alten Arbeitsweg nach Kamen (und nicht via Unna wie Google Maps), stieß dann aber über den alten Hellweg kommend nach Unna Massen rein.
Ab dort fuhr ich dann die gleiche Strecke. Einfach hoch bis zur alten B1 um kurz danach dann schräg rechts nach Holzwickede rein zu kommen. Mit dem Ortseingang hatte sich dann auch alles erledigt.

Die Strecke ist, so denn man die eine oder andere flache aber dafür längere Steigung meistern kann, recht passabel fahrbar. Meistern dann auch, wenn die Übersetzung und damit die Gangschaltung das macht, was sie machen sollte.
Was sie natürlich nicht immer tat. Aber das erwähnte ich ja bereits oben.

Das Problem hab ich aber kurz nach dem passieren des Bahnhof in Holzwickede noch in Angriff genommen und gelöst.

Vom Bahnhof weg brachte es mehr kriechend als fahrend, ja ich habe trotz 30zig Zone den ehemaligen Radweg benutzt, aber auch nur knappe 20 Minuten bis ich am Emscherquellhof stand.

Auf der Wiese wo seinerzeit die Zelte von Ai Weiwei standen…

…grasten Ziegen. Ein schöner Anblick, vor allem auch, weil es schon später war und so eine besondere Ruhe hier über dem Land lag.
Jedenfalls, wann ich dort oben angekommen bin, kann ich nicht mehr so genau sagen. Ich hab’s jetzt nicht mehr so im Kopaber es muß so auf halb fünf zu gewesen sein.

„Puh“, dachte:“schon gut zeitlich fortgeschritten und damit würde das eine späte Radtour werden.“ War ja aber mehr oder weniger egal, da Urlaub war. Und es war auch noch sehr warm.

Ich schaute mich ein wenig um und bemerkte den Infostand am Rande. Zwei solide und breite Bänke gab es dort und ein Dach über dem Kopf. Sofort war klar, für eine Übernachtung dort war das brauchbar.
Und on top, ein kleiner Wasserspender war auch noch dort. Herz, was willst du mehr.

Nachdem ich dann aber auch gut an der Pulle genuckelt hatte machte ich mich wieder auf den Weg.

Ich bin jetzt nicht wieder zurück nach Holzwickede rein um der offiziellen Route zu folgen. Da wird’s mit angrenzender Sicherheit nix neues geben. Ich bin dann hoch zum Sölderholz, denn dort hatte ich was optisch zu klären.

Das Sölderholz als nettes und mittelprächtig großes Waldareal hatte ich mir ja im Verlauf der Radfahrzeit schon angeschaut.
Dabei war ich mir fast sicher, daß es auch ein Naturschutzgebiet (NSG) wäre. Die schon neulich erwähnte App flüsterte aber was anderes. Also bin ich hoch und hab nachgeschaut.

Tatsächlich ist es wohl kein Naturschutzgebiet, kein ensprechendes Schild zu sehen. Das würde theoretisch bedeuten, man könnte sich mal, ganz unauffällig natürlich, für eine Nacht… . Gut, das war geklärt, also heiter weiter, etwas Strecke wollte noch gemacht werden.

Die weiter Testfahrt

Ab dem Sölderholz hab mich einfach quer „runter fallen lassen“ um dann wo auf die offizielle Route zu stoßen.

Die Abschnitte klappten auch ganz gut, soweit keine großen Überraschungen. Irgendwo gab es dann einen ersten Riegel, nach gut drei Stunden Fahrzeit eigentlich fast zu spät für Brennstoffzufuhr, aber ich hatte es ja auch eher geruhsam angehen lassen. …was das erklimmen der Höhenmeter nich weg macht. *uff*

Jetzt wurde auch die Windweste über gestreift, denn der Wind kam schon frisch aus Norden. Die nächste Fingerübung stand an, die Umleitung via DO-Deusen.

Da wird ja jetzt schon seit gefühlten Jahren eine Brücke neu gemacht, man kommt also so gar nicht auf die offizielle Route. Blöde Sache wie ich finde, denn die Umleitung ist für Radfahrer jetzt nicht so der Burner.

Hab mich da dann aber doch durch gemogelt im dann auf die Route zu kommen. Doch leider…

…hält der Spaß nicht lange vor, man landet recht schnell an der nächste Umleitung. Ach wie ich das liebe, die Emscherradroute und ihre Umleitungen. *schmunzel*

Die Umleitung führt über einen Feldweg, wo auch zum Teil grober Schotter liegt. Zum Glück ist das soweit festgefahren, so kann man hier einigermaßen mit Anstand drüber kommen. Hab das aber dann so hingenommen, denn ab der Umleitung konnte man sehen warum.

Man hat in einem recht großen Areal die Emscher frei gemacht. Man schaut also direkt auf eine Art Auenlandschaft.

Da lohnt sich dann die Umleitung und irgendwann wird das ja auch mal fertig sein. Irgendwann.

Irgendwann – Resümee 

Da beißt die Maus keinen Faden ab, bis kurz vor Mengede braucht man gute zwei Stunden, welche dann zwar mit 28 Kilometer und ein paar der meisten Höhenmeter gefüllt sind, aber besagt dann auch folgendes. Die Emscherradroute misst in totaler Länge gute 100 Kilometer, man kann sie also gar nicht mit einem Schnitt von 20km/h einfach mal so in 5 Stunden runter reißen.

Zweites Tagesziel

Da ich ab da auch die Strecke via DO-Mengede kenne bin ich abgebogen um mich in Richtung Heimat rollen zu lassen.

So langsam wurd‘ s auch Zeit, denn ich erreichte schon arg meine sonst übliche Ruhezeit. Das es aber heute was mit nett-heißer Dusche und gemütlichem Hocken am Küchenstammplatz würde, das stand so nicht auf’n Plan.
Also mal etwas an der Zeitmaschine drehen und die Kilometers hinter sich bringen.

Es gab um genau zu sein auch kein weiters Extra. Einfach nur die günstigste Strecke abgreifen. Den Preußenhafen durchfahren, nur ein kurzes Stück am Channel entlang um von dort aus dann stumpf auf der Rennbahn sein Tagesziel zu erreichen.

Innerlich war nicht mehr viel mit mir los. Klar, hatte ich doch meine Hauptstrecke gefahren und damit das größte Tagesziel schon lange hinter mich gebracht. Was jetzt kam sollte nur noch für – schön – sein.

Es hätte sein sollen…

…war dann aber nix. Roll ich also so auf den Standort zu der wohl bekannt ist, muß ich feststellen, daß sich dort ein Pärchen unterhält. Da sie auf der Bank davor sitzen grüßte man und ich rolle vorbei.

Unten stelle ich das CAADX ab und vernehmen kurz darauf ein Getäusch. Jemand befindet sich auf der oberen Platform. Ich schaue hoch, er schaut durch den Gitterboden runter.

Meine Gedanken waren dann knapp in etwa so:“alder, kann doch JETZT nicht sein. Du hast Urlaub, es ist spät und mit gut 70 Kilometer im Sattel wäre das jetzt deins gewesen.“

Bringt aber alles nix. Ich stiefel die Treppen hoch, grüße auch dort, der Gruß wird aber nicht erwidert. Ich erspähe kleine in-line Kopfhörer und harke es ab. Er schaut nur kurz um sich dann wieder dem herannahenden Sonnenuntergang zuzuwenden.

Ich schau kurz mit und entschließe mich dann:“bringt ja nix, der wird noch eine Weile bleiben.“ Ist ja auch nicht wild, er darf ja genauso wie alle anderen auch. Als ich wieder unten bin, macht sich auch das Pärchen auf um wohl nach oben zu gehen.

Ich spiele noch eine Weile mit dem Gedanken am Channel wo in ein Waldstück zu schlüpfen, aber auch das muß ich verwerfen.
Denn als ich vorbei fahre muß ich feststellen, daß der Grünwuchs dort in den letzten Tagen den Zuweg quasi unpassierbar gemacht hat. Und mit den kurzen Hosenbeinen will ich nicht eine Strecke X durchs Grün marschieren.

Ich rolle also weiter, spiele noch ein wenig mit dem Gedanken Heimatwald, dann wird mir aber klar, so ohne ein von oben schützendes Tarp könnte das blöd werden.

Das kleine grüne Wettertier in elektronischer Form bemühe ich erst gar nicht, die heiße Dusche und ohne viel Hick-Hack was auf‘ n Teller haben gewinnen einen gewissen Wohlgefallen.

Also abharken und auf für mal demnächst verschieben, denn wenn es nicht das Ziel wird, dann wird’s eben keines.

Auf der Burg angekommen nur schnell ein paar Sachen ausgeladen, den Rest kann man ja am nächsten Tag in Ruhe machen. Anschließend duschen und ins Abendritual gleiten. Es wird zwar wieder etwas später, aber so spät dann auch nicht.

Der Blutzucker sinkt irgendwann, die 80 Kilometer mache irgendwie die Beine müde, da ruft schon die Zahnbürste und das heimische Nachtlager mit-in horizontaler Lage.

Was für ein abenteuerlicher Tag. Fur Euch dann einen netten Tag und bleibt bitte gesund!  😉

 

 

 

 

 

 

…nur das mit dem Bikepacking, das müssen wir noch üben…

 

2 Antworten to “Es war und es hätte sein sollen…/ 59.671km/ 15.05.2023”

  1. macbookmatthes Says:

    Hömma,

    wennze in deutschen Suppenmärkten sog. „Belgische Pralinen“ einsteckst ist das zu 150% ein Fake. Die sind so belgisch wie die nicht existierende Sprache oder die Waffeln.
    Gut, die Zuckerrüben waren vielleicht man im vorigen Leben aus’m freien Flandern, aba sonst….

    Marcolini.be – da geht’s lang😜

  2. alex Says:

    Ist doch egal, Hauptsache brummt! *lach*

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