Bikealltag/ EVO CAADX/ Sport & Alltag/ Bilder/ Winterfahrten: keine Angst es wird auch in den nächsten Tagen hier noch der eine oder andere – lange – Text kommen. Neben dem vermeintlich schnöden Radalltag mit den Fahrten zum Job hin und zurück, liegen noch ein paar Entwürfe in der Vorlage.
Ob ich die noch in geeigneter Weise abgearbeitet bekomme… *blinzel*
Montag & Abfahrt: natürlich zeigte sich der Herbst an diesem Morgen von der vielseitige Seite.
Dunkel war es sowieso und Gepuste von schräg vorne gab es auch. Das hatte ich aber schon geahnt und war nicht wirklich wild. Denn die Jobrunde würde eher später vom Hof rollen.
Was jetzt aber noch eines oben auf setzte war, daß es zumindest im ersten Drittel immer mal wieder Nass von oben gab.
Das natürlich genau dann, wenn man schon zu weit ist, um eventuell doch noch in die Regenbuxe zu schlüpfen. Aber die Regenvorhersage hielt mal was sie ansagte. Es blieb nur bei kleineren Niederschlägen. Und mit der Ankunft am Job war das bisschen Nass quasi schon wieder verdunstet.
Im Verlauf des Tages tut sich ein Zeitfenster auf, die Kette schaut mitleidig aus, ich mach ma‘ was drauf. Dann kam der Feierabend und damit die Abfahrt zurück zur Burg. Vom Wetter her hatte es ein weg aufgegrischt, die Lüftungsreißverschlüsse an der Jacke wurden geschlossen. Das neue Paar Roeckl Raiano Windstopper Handschuhe tat seinen ersten Dienst.
Kurz vor der Burg neigt sich die Sonne dem Horizont entgegen, Licht anschalten ist ein guter Plan.
Nach der Ankunft wird wieder schnell ein wenig frische & warme Kleidung angelegt und es sich draußen auf der Burgterrasse bequem gemacht. Das kleiner sportliche Program steht an. Meine große Kerzen-Laterne sendet zwar kein echtes Licht, hebt aber die Stimmung. Außerdem hab ich bei klarer Luft einen Sternenhimmel. Welches Fitnessstudio kann das bieten?
Tagesabschluss mit einem brauchbaren Abendbrot, dann aber doch ab in die Horizontale. Ist arbeiten gehen wirklich ein guter Plan, oder wie war das jetzt mit dem Urlaub, der Sonne dem Sand am Strand und den Spaziergängen?
Dienstag: weitere Zeilen fließen in diesen Beitrag, der Espresso special braucht ein wenig bis die Wirkung da ist. Heute wird es vom Job her länger, Personal Tetris und so.
Kalt-warm Mischwetter
Ich trödel am Küchenstammplatz noch ein wenig rum, dann reißt es mich aber hoch. Ich muß in Bewegung kommen.
Draußen empfinde ich es zunächst als wärmer als vom Wetterfrosch angesagt. Das Laub auf dem Grünstreifen wird noch fix bei Seite geharkt, dann sitze ich auf dem CAADX. Dem Wetter etwas besser angepasst hab ich dem treuen Fahrgerät den Laufradsatz mit den Stollenreifen verpasst.
Mein ursprünglicher Plan am Nordufer des Channel entlang zu fahren setze ich nur in Abschnitten um. Aber wen juckt‘ s?
Das Wetter wechselt ein wenig auf feucht- frisch, aber es passt. Am Job ankommen, umziehen und ein paar Handgriffe, dann beginnt der – lange- Arbeitstag.
Langer Feierabend
…ja, späte wäre ja noch gut gewesen, aber so spät war dann doch nicht wirklich mein Plan. Grob was gegen fünf am Nachmittag hätte man auf den Hof rollen sollen. Tatsächlich war man erst um kurz vor halb sechs mit der Firmenmotorkutsche auf dem Stellplatz.
Bis dann man auf dem Rad sitzt und mit dem Drehen der Kurbel beginnt, war es sage und schreibe zwanzig vor sechs.
Das es frisch war wusste man ja schon. Das jetzt aber auch noch der Wind aus Osten kommend mir die Rückfahrt versüßte, brachte nochmals eine gewisse Würze.
Aber es hilft ja alles nix, abfahren und dann mal sich in der Fahrt wiederfinden.
Mal abgesehen davon das man zu einer Familien Feierlichkeit noch geladen war, es war so ein Tag, wo man sich auch gern an einer einsamen Stelle in der Natur hätte in den warmen Schlafsack verkriechen können.
Die klare Kälte flutet langsam Körper & Sinne, auf der Strecke gewinnt man Raum. Verhältnismäßig gut kommt man voran…
…und steht dann doch unter der heißen Dusche. Der kurze Rest vom Tag nimmt seinen Lauf, dann Nachtruhe.
Mittwoch: …ich sach ma‘ so, warm geht anders. Schon der übliche Kontrollgang vor der Burgpforte hätte es mir offenbaren sollen. Aber irgendwie klappte das mit der optischen Wahrnehmung und der Realisierung nicht wirklich optimal.
Bei den max. –2c° hätte eines der eher für den echten Winter ausgerichteten Shirts aus der Kleiderkammer mir besser seinen Dienst getan.
Egal, die passende Realisierung traf damit deutlich zu spät ein. „Hast‘ e halt verpennt, mußt‘ e durch also mal etwas zügiger strampeln, dann wird das schon.“ Da war wohl die Sinneswahrnehmung jetzt nicht konform mit der tatsächlichen Temperatur in dieser knackig kalten Natur.
Das dies dann aber eine halbe Stunde dauerte, mußte man einfach hinnehmen. Auch gut daran, mit nur einem Espresso doppio im Körper kommt die körperinterne Verbrennung ordentlich auf Trab.
Aber irgendwann kam man dann oben am Channel an, kurz inne gehalten und die schwindende Nacht in ihrer Szene genossen. Sternenhimmel mit ganz zarter Bewölkung. Ein Kanalschiffer passiert. Die Handschuhe fingern die Mobil-Knipse raus…
…und drücken ab. Am fernen Horizont klettert die Sonne langsam hoch, selbst wohl noch schlaftrunken.
Körperinterne Verbrennung
Ankommen sich frisch machen, eine erste Tasse Kakao. Phase eins, eine Portion Haferflocken, Banane, Datteln, Cranberry und Nüsse als Müsli mit dem Rest vom Kakao. Energie tanken.
Phase zwei nachdem es sich im Stall mit der Betriebsamkeit gelegt hat, folgen nach dem Einkaufen und kasssieren drei kleine Börekstangen. Auf dem Zeitstrahl wenig später verschlinge ich zwei Brötchen mit Fleischwurst. Der Blutzucker normalisiert sich.
Am Job ist für den Rest des Tages Entspannungsphase angesagt. Ich mache in der kompletten Fahrzeughalle das Laub weg und auch was so vor den Toren liegt. Im Hinterstübchen läuft die Frage, wann man am Wochenende die Spikereifen auf den Laufradsatz für die Straßenreifen am besten zu machen wäre?
Normaler Feierabend
Dieses Mal klappt das mit dem regulären Schichtende. Wobei ich erwähnen will, das hätte fast im Endspurt auch nieder gerissen werden können.
Da kam ein Anruf jemand mußte wo hin und doch noch was abholen. Blöder Weise war ich der einzige der ohne Navi wusste wo das ist. Wobei auch hier gesagt, der Kollege sich auch anbot das Ding mit eine wenig Navikrücke vom Tisch zu ziehen. Ich hatte ja mein besseres sportliche Programm auf dem Plan.
Dann wurde aber zum Glück für uns beide eine andere Lösung gefunden. Ein Kollege der den Anfahrtpunkt nicht kennt, aber gut fit ist glitt nochmals bei der Problemstelle vorbei.
Fix in die Klamottens geschlüpft und das CAADX vor den Stall geschoben. Die restlichen Brockens an, mach ich gerne so, denn sonst fiebert man schon im warmen Inneren bevor man überhaupt los gefahren ist.
Den Tag über war es nur angenehm, so lange man irgendwie in der Sonne war. Die machte jetzt aber recht zügig Feierabend und die aus Osten pfeifende Kaltluftfront ließ das Thermometer bei maximal 2c° – gefrieren. *lach*
Aber man kam damit gut zurecht und schlug dann relativ normal an der Burg auf. Fix ein Wässerchen gekippt, frische Zeuch an und ab auf die Burgterrasse. Wärmer war es kaum geworden, was ich aber auch nicht erwartet hatte.
Aber das Training himself brachte auch eine gewisse Wohlfühltemperatur mit sich. Endlich alles abgearbeitet, die Waschmaschine nochmals gefüllt und mit einem Duschgang auch am Körper wieder klar Schiff gemacht. Wampe voll schlagen und dem Tag in der Horizontalen entgleiten.
Donnerstag: der Tag beginnt wie gewohnt, die Nacht war vorzüglich, auch das etwas frühere zu Bett gehen tat wohl gut. Da ist der Mann mal gut ausgeschlafen und kann so in den Tag starten. Jener wird zwar, genau wie der Folgetag erneut auf den maximal späten Feierabend hinauslaufen, aber so hat man zumindest eine gute Perspektive.
Das späte Schichtende bedingt dann auch eigentlich einen späteren Schichtbeginn. Im Inneren lief schon die Tage so ein kleiner Plan wie man sich die Zeit davor nett gestalten könnte. Viel sag ich nicht dazu, hat aber was mit Radfahren zu tun.
09:05Uhr: ein paar Kilometer weiter, bereits frisch gemacht sowie umgezogen und gefrühstückt.
Es gab drei Scheiben französisches Landbrot belegt mit Makrele und eine Tomate dazu. Als Getränke eine große Tasse Wasser mit einem Schuss Bitter Lemon als Flüssigkeitsausgleich. Denn die morgige Anfahrt hatte dann doch was. Meine Idee mal bis zur Mündung des Datteln-Hamm-Kanal zu fahren und schauen was die Baustelle dort macht, den hatte insgeheim recht schnell verworfen.
Denn als ich nach einer kleinen Schleife am Nordufer ankam und da so vor mich hinfuhr, wurde schnell klar, mit dem Gepuste von vorne könnte das irgendwie…
War dann aber auch nicht wirklich schlimm. Um jetzt aber die überschüssige Zeit bis zum geplanten späten Arbeitsbeginn sinnvoll zu füllen, wurde eine andere Route aus dem Fundus geholt.
Der erste Schwenk von der sonst üblichen Radstrecke zum Job sollte eigentlich die Lippeauen östlich vor Lünen sein. Das klappte aber leider nicht, die Schranke war geschlossen. Man darf dort Hochwasser vermuten.
Da ist man dann parallel an der Straße entlang gefahren um dann eben später in Richtung Lünen Zentrum und ein kurzes Stück Fußgängerzone zu fahren.
Ab dort geht’s dann ja wieder recht nett, die Lippe mehr oder weniger in Sichtweite, eben an jenem Fluß entlang.
Die Abschnitte dort die jetzt noch guten Wind von vorne bereiteten hielten sich in Grenzen. Bis zum Wendepunkt zunächst quer zum Wind war da noch ein windschützendes Waldstück. Dort gab es eine kurze Pause.
Dann noch rüber wieder an der gut mit Wasser gefüllten Lippe das Kraftwerk rechts liegen lassen, noch über den Channel und anschließend mit dem Wind im Rücken in Richtung Stall.
„Im Rücken des Standortes gibt’s ja noch eine kleine Halde, kann man ja auch mal wieder hoch und gucken.“ Gedacht, getan um dann aber doch final dem CAADX seinen Stellplatz zu gönnen.
Ja und jetzt ist nach dem Frühstück noch eine Latte Macchiato sowie was an Süßkram verschwunden.
Mal sehen wann wir uns die Mündung zu Gemüte führen?
Heimfahrt: …in die Nacht. Es läuft gut, das Lichte leuchtet der Wind kommt aus der richtigen Richtung. Warum ich trotzdem fast eine Stunde brauche erklärt sich mir nicht. Egal.
Auch die Frage nach dem Schuhwerk taucht auf. Sind die Vaude Winterschuhe mit ihrer Wärmentwickelung wirklich eine gute Wahl? Gut, muß man halt langsamer rollen lassen.
Ein kleiner Fuchs kreuzt unaufgeregt meinen Weg, als ich in Höhe der kleinen Halde in der Nähe der Ökostation bin.
Nach der Ankunft wird der Abend nicht wirklich lang. Schnell die Notwendigkeiten abhandeln, duschen und sich eine stattliche Portion Nudel in den Hals fallen lassen.
Freitag-Finale
Crazy Fahrten: man kann sich den zwangweise lange Vormittag eigentlich auch besser gestalten.
Denkt man. Also wenn man normal ist und eben kein Radfahrer. Das die Welt sich dann aber doch anders gedreht hat, davon hatte ich bereits kurz berichtet.
Tatsächlich lag es bei dem Versuch am Vortag nicht alleine am Gegenwind. Das Training von Vortag hatte es ja auch in sich und so war der „Strom“ für den Folgetag limitiert.
Natürlich hätte ich auch dort die Fahrt bis zum Preußenhafen so machen können wie eben am Donnerstagmorgen, hab ich aber nicht.
Aber an diesem Morgen lief es besser. Erstmal ein wenig quer rüber um dann im letzten Dorf auf die Rennbahn zu stoßen und dort über Asphalt ein paar Kilometer Strecke gut machen. So war man(n) warm genug, wach übrigens auch und hatte ein immer noch großzügiges Zeitfenster für das Vorhaben.
Natürlich wird man sich in der Leserschaft eventuell die Frage stellen:“was in Gottes Namen treibt einen Radfahrer knapp Ende November bei Wind und Temperaturen zwischen 2-5c° an die Kanalmündung?“
Zurecht kann ich da nur sagen. Aber!!!, ich erwähnte es ja mal kurz, es fand sich ein kleiner Kreis geneigter Interessenten die mal wieder den Datteln-Hamm-Kanal abfahren wollten.
Das Ende des Channel war bisher noch nie verbaut und somit zugänglich. Doch an der Mündung hatte man irgendwann eine Baustelle eingerichtet.
Da war dann Ende mit einer angedachten Weiterfahrt. Also zumindest auf der Nordseite des Kanal, der traditionellen Strecke.
Am Südufer kommt man natürlich auch bis zur Mündung. Die Wegbeschaffenheit ist dort sogar ab Waltrop ein wenig besser. Doch leider muß man entweder einen kleinen Hafen umfahren, oder eine nicht ganz unsteile Brücke samt dem Rad rauf und gleich wieder runter.
Geht natürlich grundprinzipiell. Nur die Tradition halt. Denn am Nordufer ist das Bauwerk für das Beweisfoto. Klar kann man natürlich auch drauf schei***, aber irgendwie gehört das dazu.
Übrigens auch die Plackerei über die fein-groben Wege am Nordufer. Das kann einem noch so das letzte Quentchen Saft oder auch Nerv aus den Knochen ziehen. *lach*
Aber dann steht man da, macht sein Foto…
…und weiß was man bis hierhin geschafft hat. Und wenn dann noch wie heute der Himmel ein leises aber wunderbares Schauspiel dazu gibt…
…was will man mehr?
Lange Rede, kurzer Sinn, hat man auf der Fahrt zur Mündung Gegenwind, gibt’s auf dem Rückweg einen netten Schub von hinten. Das war dann auch heute so und man fühlt sich mit 20km/h auf dem Tacho wie fliegend auf einem Zeitstrahl.
Die ersten zarten Schauer konnte mir nichts anhaben, die Bäume gaben noch gut Schutz. In Waltrop dann wieder über die Brücke rüber und die flotte Fahrt weiter gemacht. Leider war dann aber irgendwie ab da der Wettergott nicht mehr ganz so holde.
Die Regenintensität nahm zu, genug um das Beinkleid zu durchfeuchten. Aber so lange man tritt und so auch Abwärme produziert ist es noch gut.
Schnell waren ein paar mehr oder weniger markante Punkte passiert und das Dorf wo der Job angesiedelt ist war quasi schon in Griffweite.
Oben wurde der Wasserhahn auch zugedreht, was jetzt aber kaum einen Unterschied machte. Der Tag läuft dann vor sich dahin. Ein wenig wird was gefuttert. Aber auch das kennt man ja schon.
Zum späten Feierabend hin hat sich die niedrige Temperatur festgesetzt. Man rollt gut gekleidet mit dem Wind gen Burg. Ein bisschen mehr Mond kämpft sich durch die Wolkendecke.
Ein Zwischenstopp am Lieblingsaussichtsturm muß sein. Im Windschutz des Zugangs wird was aus der Wasserpulle in den Mund geschüttet, dann geht die Fahrt weiter.
Ich bin von meiner neuen IQ-XM speed Vorderlampe begeistert. Sie hat mich in dieser kompletten Woche auf allen Fahrten in der Dunkelheit, was nicht gerade wenige waren, mit nur einer Ladung des Akkus bestens versorgt. Das bemerke ich, während ich so durch die Lippeauen gleite.
Ankommen und dem CAADX eine erste schnelle Wassermenge gönnen. Der Rest wird dann wohl morgen folgen.
Bikebasteln/ Idee !/ Licht befestigen: apropos neue Vorderlampe, der Akku dafür passt bestens auf den Zipp Vorbau (das Teil woran der Lenker montiert ist).
Der Vorteil für mich ist dabei, das ich den relativ breiten Klettverschluss vom Akku nicht noch um das Oberrohr wickeln muß. Denn da macht sich schon mein Topeak Midlaoder (Tasche für diversen Kleinkram und Boardwerkzeug) gut breit.
So und jetzt ist die erste Woche nach dem Zypernurlaub rum. Ja sie hatte es in sich, aber der Bauch ist voll, ich jetzt müde und von daher werde ich das Geschreibsel hier jetzt auf die Reise schicken. Am morgen Samstag könnt Ihr dann lesen was so passiert ist.
Für Euch einen schönen Tag und bleibt mir bitte gut gesund! 😉